Leider war ich insgesamt nur neun Wochen schwanger und musste mich schnell wieder von dem kleinen Schatz verabschieden. Das Herz des Babys hat nicht mehr geschlagen und das Baby hat sich nicht mehr weiterentwickelt. Dennoch möchte ich von meiner 1. Schwangerschaft berichten und erzählen, wie ich mich gefühlt habe.
Wann habe ich gemerkt, dass ich schwanger bin?
Ich bin ungefähr sechs Tage nach meinem Eisprung in der Nacht aufgewacht und hatte unendliches Ziehen und Stechen im Unterleib. Zuerst denkt man sich natürlich nicht viel dabei und schiebt es auf die Verdauung oder den Magen. Wer kennt den schließlich nicht die ganzen eingebildeten Symptome?! Aber eigentlich habe ich es tief in mir drin schon gewusst. Es hat sich eben doch alles ganz anders angefühlt.
Als das Ziehen aber auch die nächsten Tage nicht weg ging, war der Gedanke an eine Schwangerschaft schon präsenter. Nach zwei bis drei weiteren Tagen habe ich dann auch noch schmerzende Brüste bekommen und mit jedem weiteren Tag wurde ich mir sicherer. Der Schwangerschaftsfrühtest am Tag der Menstruation war eigentlich nur noch eine offizielle Bestätigung für mich.
Man liest natürlich viel und irgendwie kann man sich tatsächlich nicht vorstellen, dass dieses kleine “Etwas”, doch so viel in einem Körper auslösen kann.
Um es auf den Punkt zu bringen: Im Herzen sofort, im Kopf drei Tage vor ausbleiben der Menstruation.
Wie habe ich Tobias davon berichtet?
Am Tag der Menstruation war ich morgens schon um halb fünf Uhr wach, da ich total aufgeregt war. Innerlich war ich mir so sicher, dass ich schwanger bin und an dem Tag war auch der Geburtstag von Tobias. Doch die Schwangerschaft auf einem Test bestätigt zu bekommen ist doch eine ganz andere Sache.
Also bin ich ganz leise ins Bad und habe den Test alleine gemacht. Schließlich wollte ich Tobias mit der Schwangerschaft an seinem Geburtstag überraschen. Der Test wurde wirklich sofort positiv und ich habe gleich noch einen Test hinterher gemacht, ebenfalls positiv. Ich hätte vor Glück schreien können! Ich habe mich so gefreut. Danach habe ich noch ein paar Bilder vom Test und von mir gemacht. Habe die Tests versteckt und mich ganz leise wieder ins Bett gelegt. An Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken. In meinem Kopf kreiste die ganze Zeit, wie ich meinen Schatz überraschen könnte.
Am Tag zuvor habe ich ihm zum Geburtstag ein paar Muffins gebacken und so entstand meine Idee. Für mich hat es nämlich Tradition, dass das Geburtstagskind am Geburtstag einen dekorierten Frühstückstisch gerichtet bekommt. Da könnte ich die Tests wunderbar verstecken. So habe ich auf einem Teller zuerst die positiven Schwangerschaftstests gelegt, darauf eine Serviette und dann ein Muffin mit einer Kerze.
Tobias hatte wirklich überhaupt keine Ahnung und ich musste ihn förmlich darum bitten, endlich die Serviette zu entfernen. Als er dann endlich die Tests auf dem Teller gesehen hat, hat er zuerst gar nicht reagiert und mich fragend angeschaut. Ich war so aufgeregt und es platze aus mir raus “Schatzele, ich bin schwanger!”. Dann hat es endlich auch bei ihm “Klick” gemacht und er ist mir um den Hals gefallen.
Wann, wie und wem haben wir davon erzählt?
Die erste Person nach Tobias war am nächsten Tag meine Kollegin. Vor ihr kann ich sowieso nichts verstecken und sie wusste über den Kinderwunsch Bescheid.
Für unsere Familien haben wir ein schönes Foto von uns und dem Test gemacht und an die zukünftigen Opas, Omas, Tanten und Uromas überreicht. Den voraussichtlichen Geburtstermin haben wir auf einen Zettel geschrieben und die Anzahl der Tage bis zur Geburt.
Am Wochenende stand dann die Geburtstagsfeier von Tobias an und da haben wir es unseren Freunden erzählt.
Wie fühlte ich mich während meiner 9-wöchigen Schwangerschaft?
Es ist tatsächlich verrückt, was der Körper mit Hormonen im Stande ist durchzumachen, obwohl ich nur 9 Wochen schwanger war.
Hier noch einmal meine neun Schwangerschaftswochen im Überblick:
Woche 1 bis 4: Ich hatte Ziehen und Stechen im Unterleib, schmerzende Brüste und Brustwarzen. An der Morgenübelkeit litt ich nicht.
Woche 5 bis 6: Die Symptome wie in Woche eins bis vier waren immer noch vorhanden. Auch von der Morgenübelkeit war ich verschont. Das ich allerdings unter Schwangerschaftsdemenz leiden würde, war für mich wirklich verrückt. Ich konnte oft nicht mehr richtig sprechen und die einfachsten Dinge sind mir auf der Arbeit nicht mehr eingefallen. Irgendwie macht man sich darüber lustig, aber ich fand das auch wirklich sehr erschreckend. Auch die Müdigkeit hat mich regelmäßig überfallen und ich war ständig am Gähnen.
Woche 7 bis 9: Rückblickend war ich ab der 7. Woche zwar schwanger, aber mein Baby hat nicht mehr gelebt. Mein Körper hat mir dazu eigentlich keine Signale gesendet. Alles war wie vorher auch, nur die Schwangerschaftsdemenz hat nachgelassen. Darüber war ich aber nicht unglücklich. Ich hatte zwar mal verstärkt Durchfall, aber das bin ich gewohnt und habe mir deshalb auch keine Gedanken gemacht. An einem Wochenende habe ich einen Putzmarathon gestartet und am Ende gemerkt, dass es wohl zu viel war. Aber auch hier war das Baby wohl schon längst tot. Der Unterleib tat mir abends dann schon sehr weh. Ich habe mich dann aber die nächsten Tage geschont und es wurde wieder besser. Aber im Großen und Ganzen habe ich mich soweit gut gefühlt.
Woche 10: Am Tag 9+0 hatte ich morgens minimal und ganz leicht Blut auf dem Toilettenpapier. Bei meiner Routineuntersuchung beim Frauenarzt hat er dann den “Missed Abort” festgestellt. So schnell wie es gekommen ist, so schnell waren die “9 Wochen schwanger” auch schon wieder vorbei.
Den Beitrag über meine Fehlgeburt kannst du hier nachlesen.
Hattest du eine intakte Schwangerschaft oder hattest du auch eine Fehlgeburt? Wie lange dauerte deine Schwangerschaft.
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