Die ersten Tage unserer Dachzeltreise mit Kleinkind haben wir gar nicht im Dachzelt verbracht. Stattdessen haben wir unsere ersten Nächte der Europareise in Freiburg auf der Couch verbracht. Mit allen Annehmlichkeiten einer Wohnung wie Dusche, Toilette und Küche. Purer Luxus und trotzdem voller freudiger Erwartung auf unsere ersten Nächte im Dachzelt.
Wildcamping – Der erste Abend und Nacht
Eins vorweg: In Deutschland ist Wildcamping verboten! Trotzdem machen es unglaublich viele und wir haben es in der ersten Nacht auch ausprobiert. Der Gedanke inmitten der Natur einfach zu übernachten und kein Geld für einen Campingplatz zu zahlen, ist sehr reizvoll. Was es dabei zu beachten gibt und wo die Grenzen liegen hatten wir schnell recherchiert. Was eine schöne und romantische Vorstellung!
Unser Ziel für die erste Nacht war der Bodensee und das Wetter war warm und trocken. Soviel zum Positiven. Nach unserem Einkauf ging es dann an die Stellplatzsuche per App. Da allerdings den richtigen Platz zu finden, gestaltet sich schwieriger. Der eine Platz ist zu sonnig, der andere Platz zu schattig. Der nächste Platz ist zu einsichtig oder Camping ausdrücklich verboten.
Schlussendlich haben wir etwas abseits auf einem Waldparkplatz gekocht und auf dem Boden gegessen. Anschließend haben wir uns für einen Stellplatz neben einem Sportplatz entschieden. Das war Privatgrund, allerdings duldet der Besitzer der Gaststätte wohl Übernachtungen von Campern. Schlussendlich waren wir dort zu fünft! Von alleine campen und romantisch in der Natur war bei unserer ersten Nacht keine Spur.
Außerdem kamen wir mit Kleinkind sehr an unsere Grenzen um kein Campingverhalten zu zeigen. Das Zelt muss aufgebaut werden, die Kleine will vorher etwas essen und immer nur auf dem Boden sitzen macht auf Dauer auch keinen Spaß! Schnell war klar, die nächste Nacht muss besser werden. Wildcamping auf unserer Dachzeltreise mit Kleinkind ist für uns vorerst eine große Ausnahme!
Campingplatz – Die zweite Nacht im Dachzelt mit Kleinkind
Die zweite Nacht war eine Drehung um 180 Grad. Bereits um 14 Uhr stand unser Dachzelt aufgestellt auf dem Campingplatz in Österreich. Es war ein schöner und kleiner Platz neben der Inn. In der Nacht hatten wir das Rauschen des Flusses in den Ohren. Außerdem konnten wir unseren Tisch und die Stühle aufstellen. Das Kochen war unkompliziert möglich. Maivi konnte auf dem Campingplatz krabbeln ohne Verkehr oder dreckigem und staubigen Waldboden.
So ist eine Dachzeltreise mit Kleinkind für uns wohl eher machbar.
Die erste Nacht mit Regen
Mit einer schönen Fahrt über den Reschenpass haben wir noch einen kurzen Halt am Reschensee bei der versunkenen Stadt Graun gemacht. Auf dem Parkplatz haben wir dann schnell einen Brei erwärmt und mit Blick auf den Kirchturm im Wasser eine kleine Mittagspause gemacht. Anschließend sind wir mit 47 Kurven den Pass des Stilfers Joch hoch gefahren. Dabei haben wir immer mal wieder angehalten und den Blick schweifen lassen. Außerdem haben wir die putzigen Murmeltiere beobachtet.
Unsere Übernachtung in Bormio war dann allerdings sehr nass. Weshalb wir auch in einer Pizzeria zu Abend gegessen und uns danach ins Dachzelt verkrümelt haben. Der nächste Morgen war dann leider immer noch sehr nass und kalt. Außerdem hatten wir nichts zu frühstücken. So haben wir schnell alles zusammen gepackt und sind einkaufen gegangen.


Die vierte Nacht im Hotelzimmer
Von Bormio sind wir dann an unserem ersten richtigen Etappenziel am Iseosee angekommen. Schnell haben wir einen günstigen Campingplatz direkt am See gefunden. Da wir hier eine Woche bleiben wollen, haben wir unser Vorzelt aufgeschlagen und das Auto ausgeräumt. Das macht es doch deutlich einfacher.
Das Abendessen haben wir gerade noch so im Trockenen gekocht. Es gab starke Schauer und heftige Gewitter. Wir saßen zu dritt auf dem Zeltboden als es immer mehr und stärker geblitzt hatte. Also haben wir uns entschieden ins Auto zu flüchten. Es war aber schon kurz vor 20 Uhr und Maivi war müde und musste ins Bett. Draußen hat es am laufenden Band geschüttet und geblitzt. Also haben wir uns kurzerhand entschieden das Dachzelt abzubauen und in ein Hotelzimmer zu gehen. Für die komplette Nacht waren starke Gewitter angekündigt.
Auf einer Dachzeltreise mit Kleinkind muss man also auch mal flexibel sein. Sicherheit geht für uns vor! Tatsächlich war es sehr stürmig in der Nacht und es waren weiterhin heftige Gewitter. Wir haben stattdessen eine warme Dusche und Croissants zum Frühstück genossen.
Im nächsten Beitrag geht es um unsere Tage am Iseosee in Italien.
Bis bald und liebe Grüße
Maivi, Alissa und Tobias