Bevor es aber ab nach Sardinien geht, wurde vorher noch unsere Windschutzscheibe ausgetauscht. Es war zum Glück sehr unkompliziert und wir fahren jetzt mit einer glasklaren und neuen Scheibe ohne Kratzer weiter. Die Fährfahrt nach Sardinien war allerdings mit etwas größerem Zeitaufwand verbunden. Aufgrund von Corona mussten wir für die Einreise nach Sardinien noch ein Onlineformular ausfüllen. Eigentlich war geplant von Genua nach Olbia zu fahren. Aber dieses tolle Sonderangebot lief einen Tag vorher aus. Total ärgerlich! Zum Glück sind wir dann durch Zufall auf die alternative Route von Livorno nach Olbia gestoßen. Der Weg bis nach Livorno ist nur eine halbe Stunde länger und so konnten wir uns für die Nachtfahrt auch eine Innenkabine mit Bad leisten. Mit Maivi wollen wir nicht in einem Gemeinschaftsraum auf Schlafsesseln oder auf normalen Stühlen die Nacht verbringen.
Die letzte Nacht am Iseosee
Eigentlich wollten wir dem Regen davon fahren, aber der Tausch der Windschutzscheibe hat unseren Zeitplan etwas nach hinten geworfen. So haben wir bereits am Vortag unser Vorzelt abgebaut und alles ins Auto verstaut. Für den nächsten Morgen war Dauerregen angesagt und dann muss es mit Kleinkind und Dachzelt einfach schnell gehen. Maivi im Matsch bei Dauerregen auf dem Boden ist nicht so gut.
Zum Glück kam es dann anders als gedacht und wir konnten unser Dachzelt halbwegs im Trockenen einpacken. Das Frühstück haben wir dann kurzerhand mit frischen Brötchen auf einen Parkplatz mit direktem Blick auf den Iseosee verbracht. Funktioniert übrigens sehr gut! Kaum saßen wir für die Weiterfahrt wieder im Auto, hat es auch wieder angefangen zu regnen. Der Wettergott hat es endlich einmal gut mit uns gemeint.
Planung ist die halbe Miete
Bisher waren wir eher planlos in der Gegend unterwegs. Doch wir haben gemerkt, dass uns die spontanen und kleinen Entscheidungen einfach schwerer fallen. Wir vergeuden unheimlich viel Zeit mit der Frage des Essens und dem Kochen und natürlich mit Kisten aus dem Auto ein- und wieder ausräumen. Es nervt uns! Dann noch die unkoordinierten Abläufe beim Dachzeltauf- und abbau.
Doch wir haben langsam die beste Routine erforscht. Ein Einkaufszettel hilft uns auch auf Reisen. Abends werden die Klamotten für den nächsten Tag ins Dachzelt gelegt. Wir machen unser Dachzelt morgens immer gleich zum Abbau fertig und lassen es nicht lange stehen. Bei Regen gibt es Gegrilltes mit Brot und bei Sonnenschein kochen wir Nudeln mit Soße. Das Frühstück ist ein nun schnelles Müsli und vielleicht schaffen wir es auch bald nicht immer am Abend zu kochen sondern am Mittag.
Reserven auffüllen und Zwischenstopp in Pisa
Bevor wir mit der Fähre nach Sardinien fahren haben wir noch unsere Vorräte aufgefüllt. Das heißt Großeinkauf bei einem Drogeriemarkt in Italien, im Supermarkt haben wir Lebensmittel eingekauft und das Auto voll getankt. Das hat uns dann auch schon den halben Vormittag gekostet. Anschließend ging es mit Dauerregen in Richtung Livorno. Doch auf dem Weg haben wir noch einen kurzen Halt bei einem Outdoorgeschäft gemacht und waren endlich erfolgreich. Es gab ein paar neue Gasflaschen und zwei neue Campingstühle für uns (eigentlich sind es Anglerstühle, aber die sind genauso bequem).
Da Livorno eigentlich direkt neben Pisa liegt haben wir noch den schiefen Turm von Pisa besichtigt. Unweit des Turmes haben wir einen kostenfreien Parkplatz für 30 Minuten gefunden. Zum Glück war dort kein Regen und aufgrund von Corona war überhaupt nicht viel los.
Bei so langen Autofahrten und Regen ist es für uns am schwierigsten mit dem Bewegungsdrang von Maivi umzugehen. So haben wir sie in Pisa einfach auf einer kleinen Seitenstraße krabbeln lassen und immer wieder “Fangen” gespielt. Die Italiener winken Maivi freundlich zu und Maivi wollte gar nicht mehr weg.

Fährfahrt nach Sardinien
Endlich in Livorno angekommen haben wir ewig nach einer Pizzaria gesucht. Es ist gar nicht so einfach vor 18:30 Uhr eine geöffnete Pizzaria zum Hinsitzen zu finden. Wir sind quer durch die ganze Stadt gefahren, haben schlussendlich aufgegeben und haben in einem Fast-Food-Laden zu Abend gegessen. Wir wollten definitiv ein Essen auf der Fähre vermeiden. Danach haben wir auf dem Parkplatz unsere Tasche für die Kabine gepackt. Auf der Fähre müssen wir das Auto verlassen und können nicht mehr an unser Hab und Gut im Auto. Da muss schon alles Wichtige dabei sein.
Anschließend sind wir zum Hafen gefahren und haben auf die Einfahrt auf das Schiff gewartet. Wir drei waren ganz schön aufgeregt. Immerhin war es unsere erste Fährfahrt (seit wir uns erinnern können). Um 21 Uhr war unser Auto auf dem Schiff und wir an Bord. An Schlaf war für uns allerdings nicht zu denken. So haben wir Maivi in die Trage gesteckt und sind ans Heck um der restlichen Verladung zuzuschauen. Um 22:30 Uhr war alles im Schiff und wir haben abgelegt. Das hat Maivi allerdings nicht mehr mitbekommen, da sie vor lauter Erschöpfung in der Trage eingeschlafen ist. Wir sind dann zurück zur Kabine und haben eine ruhige Nacht auf See verbracht.
Der erste Tag auf Sardinien
Um sechs Uhr gab es die erste Durchsage an Bord und wir sollten unsere Kabinen räumen. Bei unserem Trip müssen wir jede Gelegenheit zum Duschen nutzen. So ist jeder von uns noch schnell unter die Dusche gehüpft und wir hatten noch genügend Zeit bis zur Ankunft auf Sardinien. Pünktlich um sieben Uhr haben wir in Olbia angelegt und eine halbe Stunde später waren wir von Bord.
Wie war das mit der Planung? Leider haben wir es nur geschafft unseren Trip nach Sardinien zu planen. Weiter sind wir leider nicht mehr gekommen. Also haben wir schnell einen Strand gesucht, an dem wir unser Frühstück machen konnten. Danach sind wir die Küste abgefahren. Völlig planlos und ohne Ziel. Wir wussten nicht wohin mit uns und wir haben ständig nach einem Platz gesucht, an dem wir frei stehen können. Doch wir haben einfach nichts passendes gefunden. Entweder war es zu einsichtig, zu voll oder es lag überall Müll.
Schlussendlich haben wir einen Campingplatz direkt am Meer gefunden. Einziges Manko: Wir können nur eine Nacht stehen, der Campingplatz schließt außerplanmäßig bereits Anfang Oktober und nicht erst Ende Oktober. Zum Glück haben wir einen Platz in erster Reihe gefunden. Kaum hatten wir das Zelt aufgebaut und wollten kochen, kam auch schon der Regen. So haben wir unser Abendessen im Dachzelt gegessen. Den restlichen Nachmittag/ Abend mussten wir dann auch im Dachzelt verbringen. Unsere Laune war im Keller! Wir sind nach Sardinien gekommen und werden erst einmal mit Regen begrüßt. Alle anderen sitzen geschützt in ihren Campingmobilen oder Bussen und wir im strömenden Regen im Dachzelt. Ist es vielleicht doch nicht möglich mit Kleinkind im Dachzelt?

Wie es weitergeht erfährst Du in unserem nächsten Beitrag.
Bis dahin viele liebe Grüße
Maivi, Alissa und Tobias