Natürlich ist das ganze Thema sehr intim, dennoch möchte ich über meine Fehlgeburt berichten. Mir selbst hat es in der schweren Zeit am meisten geholfen, wenn ich über meine Fehlgeburt mit anderen Frauen gesprochen habe oder darüber gelesen habe. Dies möchte ich mit meinem Bericht gerne zurück geben, denn du bist damit niemals alleine und es passiert häufiger als man zuerst einmal denkt.
Meine Fehlgeburt: Wie haben wir davon erfahren?
Ich hatte einen ganz normalen Besuch beim Frauenarzt in der 10. SSW. Aufgrund der Sommerferien war der letzte Besuch in der 6. SSW. Morgens am Tag des Arztbesuches hatte ich eine minimale und sehr leichte Blutung. Allerdings war diese so schwach, dass ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe. Am Tag zuvor waren wir Fahrrad fahren und ich hatte keine Schmerzen – mir ging es gut. Tobias hat mich zu dieser Untersuchung begleitet und wir waren natürlich sehr aufgeregt. Schließlich wollten wir unbedingt unser Baby sehen und den Herzschlag hören.
In der Praxis hat mein Frauenarzt direkt die Ultraschalluntersuchung gemacht. Tobias und ich haben ganz gespannt auf den Bildschirm geschaut. In meinem Gedanken habe ich mich gefreut, dass ich die kleinen Arme, Beine und den Kopf sehen konnte. Woher sollte ich wissen, dass das Baby nicht mehr lebt?! Der Frauenarzt hatte bis dahin noch gar nichts gesagt und war eher ruhig. Mir kam das auch nicht komisch vor. Ich war einfach nur froh, dass ich endlich mein Baby sehen konnte.
Schließlich sagte er “Liebe Familie Heinrich, leider kann ich kein Herzschlag von dem Baby hören und die Entwicklung des Kindes entspricht nicht der 10. Schwangerschaftswoche”. Das Wort “Fehlgeburt” fiel allerdings nicht. Deshalb ist es in meinem Kopf auch nicht richtig angekommen und verstanden habe ich es erst einmal auch nicht – ist das jetzt nicht normal?! Ich habe mich danach erst einmal angezogen.
Erst als der Frauenarzt über die Möglichkeiten des Abgangs mit uns gesprochen hat, hat es bei mir “Bäääääähm!” gemacht. Es fühlte sich an, wie eine Faust mitten ins Gesicht. Das Baby lebt nicht mehr und ich werde es verlieren. Ich war wie in Trance und konnte noch nicht einmal weinen. Ab diesem Moment hat nur noch mein Kopf gearbeitet, das Herz war völlig gefühlslos. Der Arzt erklärte uns, dass wir das Baby ausschaben lassen können oder ich es mit der nächsten Blutung von alleine gehen lassen kann. Die Entscheidung zur Ausschabung habe ich dann direkt getroffen.
Kaum war die Tür zur Arztpraxis zu, habe ich angefangen zu weinen. Bis dahin hatte sich dann zumindest Tobias wieder einigermaßen im Griff.
Mir war klar, dass eine Fehlgeburt passieren kann – aber doch nicht uns?!
Was habe ich falsch gemacht?
Diese Frage kam bei uns sofort auf. Der Arzt sagte mir natürlich, dass ich dafür nichts kann und es ganz normal ist. Es passiert vielen Frauen und niemand könnte was dazu. Das Baby hätte einen Gendefekt und war nicht gesund. Tobias hat mir auch keinerlei Vorwürfe gemacht und dennoch gingen mir ganz viele Situationen durch den Kopf und man macht sich Gedanken:
- War es vielleicht doch zu viel mit dem Staubsaugen und putzen?
- Hätte ich das ein oder andere doch nicht Essen sollen?
- Wie war das noch einmal mit den Vitamintabletten?
- Hätte ich früher zum Arzt gehen sollen?
- Habe ich mir nicht genug Ruhe gegönnt?
- Haben wir uns manchmal doch zu sehr gestritten und ich war zu gestresst?
Natürlich kann ich mir diese Fragen nicht beantworten und auch kein Arzt kann es zu 100% ausschließen oder beantworten. Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann habe auch ich verstanden, dass das Leben ist. Dafür gibt es nicht immer ein eindeutige Antwort oder den perfekten Weg und ich kann nicht alles beeinflussen. Ich mache mich mittlerweile nicht mehr verrückt und lasse die Fragen einfach offen. Beim nächsten Mal sind die Karten neu gemischt und ich werde manche Dinge noch mehr berücksichtigen. Aber eine Garantie hat man nie.
Ausschabung – warum?
Wir wollten schnell wieder schwanger werden und der Frauenarzt konnte mir nicht sagen wie lange es dauern würde, wenn das Baby auf natürlichem Wege abgeht. Selbst dann kann es noch zu einer Ausschabung kommen, falls der Körper es nicht schafft alles abzustoßen.
Aber der wohl wichtigste Grund war für mich, dass ich kein totes Baby im Bauch haben wollte. Ich hatte noch alle körperlichen Anzeigen wie Brustspannen und leichtes Ziehen im Unterleib. Nur war ich für mich nicht mehr schwanger, das Baby lebte schließlich nicht mehr.
Die Besprechung im Krankenhaus
Direkt nach dem Frauenarzt sind wir ins Krankenhaus gefahren um die weiteren Schritte für die Ausschabung zu klären. Bis dahin haben Tobias und ich es noch nicht wirklich verarbeitet. Es fühlte sich für mich sehr verletzend an, mit dem lang ersehnten Mutterpass in der Tasche, die Fragen “Sind Sie schwanger? Ja/ Nein” bezüglich der Narkose zu beantworten. Eine Ärztin erklärte mir die Ausschabung einschließlich der Risiken und hat alle meine Fragen beantwortet. Danach wurde ich noch einmal bei der Oberärztin untersucht, die sich im Ultraschall noch einmal die Entwicklung des Babys angeschaut hat. Leider hatte sie keine besseren Nachrichten für uns und hat die Fehlgeburt bestätigt. Der OP-Termin wurde direkt auf den nächsten Tag gelegt. Nach der weiteren Besprechung beim Narkosearzt durften wir schließlich nach Hause. Erst Zuhause hatten wir das erste Mal die Möglichkeit in Ruhe darüber zu sprechen und es zu verstehen.
Der ambulante OP-Termin
Am nächsten Tag sind wir dann zum ambulanten OP gefahren. Ich musste noch zwei Tabletten nehmen und anschließend zwei Stunden warten bis die Tabletten für die Gebärmutter gewirkt haben. Das mich auf dem Weg in die OP jeder noch mal fragt, was denn heute bei mir anstehen würde, war bei dem ganzen Chaos nur die Spitze des Eisberges. Ich wurde zu früh in den OP gebracht und ich musste in einem kalten Vorraum warten. In meinem Kopf kreisten nur noch die Gedanken, dass ich aufwachen würde und das Baby dann weg wäre.
Die OP dauerte etwa 10 – 15 Minuten, die Narkose ging ungefähr eine Stunde. Nachdem ich aufgewacht bin, habe ich als erstes gefragt, ob das Baby jetzt weg ist. Danach bin ich in Tränen ausgebrochen und konnte gar nicht mehr aufhören. Ich wollte nur noch zu Tobias und nach Hause, in Ruhe und Einsamkeit trauern.
Nach Rücksprache mit den Ärzten verlief die OP ohne jegliche Komplikationen. Allerdings wurde mir von den Ärzten angeraten, eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus zu bleiben, da ich starke Schmerzen hatte. Das kam für mich allerdings nicht in Frage und wir konnten bei einem Notfall innerhalb von 10 Minuten im Krankenhaus sein. Ich habe mich dann schließlich selbst entlassen.
Die Tage nach meiner Fehlgeburt
Wir haben alle Verwandten und Bekannten, die über die Schwangerschaft Bescheid wussten, recht schnell über die Fehlgeburt informiert. Das waren bei uns dann doch schon einige und das schmerzt, aber wir haben dadurch auch sehr viele tröstende Worte und Anteilnahme erhalten. Darüber zu sprechen hat unser Kind natürlich nicht zurück gebracht, allerdings konnten wir es damit deutlich besser verarbeiten. Der Alltag hat ebenfalls dazu beigetragen und es wurde von Tag zu Tag erträglicher für mich. Ob man eine Fehlgeburt wirklich vollständig verarbeiten kann, kann ich nicht wirklich sagen. Ich werden wohl immer daran denken, an manchen Tage mehr, an manchen Tagen weniger. Darüber sprechen oder schreiben, positiv in die Zukunft schauen und auf die nächste Schwangerschaft hoffen, ist für mich wohl die beste Therapie.
Schwangerschaft nach der Fehlgeburt
Nach Rücksprache mit unserem Frauenarzt konnten wir direkt mit der Familienplanung von vorne beginnen. Natürlich mussten wir die zwei Wochen aufgrund der Infektionsgefahr nach der OP noch abwarten. Eine Wartezeit von einem Zyklus, zwei oder gar noch längeren Zyklen nach der Fehlgeburt hat er uns nicht empfohlen. Er hat uns eher geraten nicht zu verhüten und es so schnell wie möglich wieder zu probieren. Da wir der Meinung sind, dass ein Körper nicht schwanger wird, der nicht schwanger werden möchte, haben wir es auch direkt wieder versucht.
Update: Schwanger nach Fehlgeburt
Am 5. Zyklus nach der Fehlgeburt durfte ich im Januar 2019 wieder einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten. Ich weiß, dass wir damit unendliches Glück hatten und sehe die Schwangerschaft keinesfalls als selbstverständlich an. Vor allem da wir anfänglich gleich mit einer Blutung in die Schwangerschaft gestartet sind. Deshalb war die Freude zunächst auch noch sehr verhalten, aber mit der fortgeschrittenen Schwangerschaft kommt diese Freude von ganz alleine.
Die beiden Beiträge dazu kannst du unter “Schwanger nach Fehlgeburt” oder “SSW im Überblick” lesen.
Hattest Du auch eine Fehlgeburt? Wie bist du damit umgegangen?
Gerne kannst du mir dazu einen Kommentar da lassen.
thanks for sharing the story
Hallo Alissa,
Ich finde das so toll das du so offen schreibst.
Ich hatte am 28.02.2019 in der 16 SSW eine Fehlgeburt.
Bei uns ist es eine laaaaange Geschichte, aber ich schilder dir die Kurzfassung.
Wir haben schon einen Sohn der wird jetzt 6 Jahre alt damals war 3 Jahre. Ich bin im November 2018 schwanger geworden hatte im Dezember nen positiven test gehabt. Eigentlich hatten wir damals mit dem 2 Baby abgeschlossen weil das ganze Jahr nicht geklappt hat aber dann wurde Ich zum 2 mal schwanger. Und dann fing der ganze horror an 🙁
Ich hatte in der 5 Woche Blutungen und sind dann ins KH dort sagten sie uns nein das Baby ist noch da (ich dachte nämlich ich hätte es verloren) und wir müssten noch abwarten weil man kann noch nicht genau sagen ob es abgehen wird oder nicht…
Die zeit verging und es hat alles gepasst. Wir hatten dann die nackenfaltenmessung und da haben wir erfahren das ich zu wenig Fruchtwasser hatte und die Plazenta zu klein war und der Kopf war zu groß.. Wir wurden in eine anderes KH geschickt zu einem Spezialisten. Der hat dann gesehen das meine Gebärmutterwand zu dünn war ich muss dazu sagen ich hatte eine Fehlbildung meiner Gebärmutter ein rudimentäres horn nennt man sowas. Und er hat dann gesagt wir müssen jetzt kontrollieren sollte die Gebärmutterwand dünner werden müssen wir die SS beenden. Falls nicht, würden sie das Baby in der 26 Woche holen. Aber soweit ist es leider nicht gekommen. Wir hatten in der 15 Woche den Termin für die OP bekommen da sie die Gebärmutterwand verändert hat und das wäre für mich lebensgefährlich geworden. Denn wäre sie geplatzt hätte ich innere Blutungen und ob ich diese überlebt hätte, konnte mir kein Arzt damals sagen. In der 16 Woche hatte ich dann die OP. Mir wurde die Gebärmutter auch entnommen das heißt ich kann keine Kinder mehr bekommen.
So schwer es mir fällt das zu akzeptieren.
Aber ich/wir habe/n ein gesundes Kind und ich bin froh das ich noch hier sitzen kann.
Ganz liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
vielen lieben Dank auch Dir für deine offenen Worte und deine bewegende Geschichte. Da hast Du mit deiner Familie echt einen schweren Schicksalschlag erlebt und es tut mir unendlich leid dafür. Einerseits für die Fehlgeburt, aber auch dafür, dass Du keine Kinder mehr bekommen kannst. Dazu auch noch die Belastungen innerhalb der Familie. Das ist sicher hart zu verarbeiten und zu akzeptieren, auch nach drei Jahren. Ich hoffe, dass Du zumindest körperlich keine Beschwerden mehr hast und einen Weg gefunden hast, damit klar zu kommen.
Ist für Euch das Thema “zweites Kind” nun beendet oder habt ihr schon über Adoption/Pflegekind nachgedacht?
Zum Glück hast du das alles überlebt und dein gesundes Kind hat seine Mama behalten. Ich drücke euch aus der Ferne ganz fest die Daumen für eure Zukunft und wünsche Dir von Herzen alles Liebe und Gute!
Viele liebe Grüße
Alissa
Hallo Alissa,
Danke für deine Geschichte.
Ich habe vor knapp zwei Wochen meinen Jungen in der 22 ssw verloren 😢. Es ist immer noch sehr schwer für uns das er nicht mehr da ist.
Ich habe zwei gesunde Kinder nur unser drittes Kind hat es nicht geschafft.
Wie bist du mit deinem Verlust umgegangen? Wie hast du es verarbeitet oder hast du es nicht verarbeitet?
Lg Mahpara
Hallo Mahpara,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es tut mir unendlich leid, dass ihr euer drittes Kind verloren habt.
Mir hat es am meisten geholfen, wenn ich mit meinem Mann und Freunden darüber gesprochen habe. Außerdem hat mir der Austausch mit Frauen geholfen, die ebenfalls eine Fehlgeburt hatten und ich habe viel im Internet gelesen. Außerdem hatte ich ein Schwangerschaftsbuch, in dem ich eigentlich meine Gedanken in der Schwangerschaft eintragen konnte und das habe ich dann für mich nach der Fehlgeburt fertig bearbeitet und alles aufgeschrieben. Das ist jetzt meine Erinnerung an die Schwangerschaft und das Baby. Eine Bestattung gab es bei uns nicht. Ich hatte allerdings noch meinen Kinderwunsch und so richtig abschließen konnte ich erst, als ich wieder schwanger war bzw. meine Tochter zur Welt gekommen ist. Trotzdem denke ich jedes Jahr an dem Tag der Ausschabung und an dem voraussichtlichen Geburtstermin an mein “erstes” Baby.
Ich hoffe, Du und deine Familie findet einen Weg mit deinem Verlust umzugehen und das der Schmerz nach lässt. Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr doch noch ein drittes Kind in euren Armen halten könnt.
Ganz viel Kraft und bleib stark.
Viele liebe Grüße
Alissa
Ich hatte vor kurzem am 5.11.20 eine Fehlgeburt in der 11ssw.
Die Fehlgeburt wurde aber schon in der 9ssw festgestellt und in der 11ssw würde mir dann nur noch eine leere Fruchthöhle mitgeteilt..
Für mich kam nur noch ein Medikamenten Abgang in Frage damit ich es für mich selber besser verarbeiten kann..
Liebe Alissa,
ich sitze gerade in meinem Büro bei der Mittagspause und habe deinen Beitrag gelesen…hätte mich nicht auch das selbe Schicksal ereilt, wäre ich jetzt kugelrund und im Mutterschutz. Der vsl. Geburtstermin sollte der 1.3.2021 sein.
Meine Fehlgeburt ist jetzt ein halbes Jahr her, es war der 19.07.2020.
Es war mein/unser erstes Kind und auch ich habe vorher nie daran gedacht, dass mir sowas passieren könnte, für diesen Gedanken war einfach kein Platz bei so vielen Glückshormonen.
Nach einem halben Jahr kann ich sagen, es geht mir nicht deutlich besser. Immer wieder habe ich Tage, an denen nichts geht, insbesondere wenn ich von einer Schwangerschaft im Freundeskreis erfahre oder meine Freundinnen mit ihren Kindern sehe.
Eine neue Schwangerschaft kündigt sich bei mir bisher nicht an und ich merke, wie sehr mich das belastet und jeder Monat der vergeht und jeder Tag, der dem ursprünglichen Geburtstermin näher rückt meinen Pessimismus steigert.
Mittlerweile sind meine Gedanken schon so dunkel, dass ich manchmal glaube, es wird nie wieder etwas.
Leider führt dieser extreme unerfüllte Kinderwunsch zwangsläufig auch zu Spannungen in einer Partnerschaft. Vor dem Thema Kind waren wir auch wahnsinnig glücklich und jetzt schwebt dieses dunkle Kapitel über uns. Manchmal kommen mir schlimme Gedanken, dass es meinem Freund egal wäre, einfach weil er weiter macht wie vorher und ich an diesem Punkt fest hänge. Dann hasse ich mich aber auch wieder dafür, sowas zu denken.
Deine Geschichte hilft mir, da ich merke, dass man nie damit alleine steht. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass sie mich auch wieder etwas hoffnungslos und traurig macht, da du recht schnell wieder schwanger geworden bist und ich nicht…. Könnte ich doch nur das vergleichen lassen.
Über Tipps, wie ihr es geschafft habt positiv zu bleiben und Erfahrungen, wie lange es bei euch gedauert hat, wieder schwanger zu werden, wäre ich dankbar.
Alles Liebe.
Maria
Liebe Maria,
ich kann so viele Gedanken und Gefühle von Dir nachvollziehen und es tut mir auch für Dich unendlich leid, dass Du auch eine Fehlgeburt erleben musstest.
Bis zur erneuten Schwangerschaft war ich sehr unglücklich, unzufrieden, traurig und regelrecht Motivationslos. Auch die Belastungen innerhalb der Partnerschaft waren bei uns sehr spürbar, da sich bei mir alles um den unerfüllten Kinderwunsch gedreht hat. Ich glaube, Männer können dieses Gefühlschaos schwer nachvollziehen. Natürlich war auch mein Mann unendlich traurig, aber das “weiter machen” fiel ihm doch deutlich einfacher. Manchmal habe ich mich auch einfach nicht verstanden gefühlt, weil ich einfach nicht über den Verlust hinweg kommen konnte. Außerdem hat sich meine Stimmung regelrecht an den Zyklus gekoppelt und der Gipfel des Pessimismus kam beim erneuten Einsetzen der Regelblutung. Mein Mann hat das alles nur über mich erlebt, aber selbst ist er ja nie in der Lage gewesen und war deutlich positiver bzgl. unserer Zukunft. Ich glaube, unsere Männer versuchen ihr bestes und sind mit vielen Situationen sicher auch überfordert. Aber versuche deinen Partner trotzdem in deine Trauer und den unerfüllten Kinderwunsch einzubeziehen und rede über deine Gefühle. Damit konnte mein Mann mich auch immer wieder aufbauen und motivieren.
Selbst das Vergleichen kann ich absolut nachvollziehen. Das habe ich auch immer gemacht. Leider hat es mich auch immer entmutigt und mir war auch immer klar, dass es mir nichts bringt. Schließlich ist jeder Körper, Partnerschaft und Fehlgeburt anders. Aber ich konnte es auch nicht immer verhindern und dann habe ich es eben auch zugelassen.
Ich wurde im 5. Zyklus nach der Fehlgeburt wieder schwanger. Über das “Warum” kann ich aber auch nur spekulieren. In diesem Zyklus habe ich mir aber wieder bewusst eigene Ziele und Wünsche vorgenommen, die nichts mit dem Thema Kinderwunsch zu tun hatten. Ich habe so viele Monate auf Einiges verzichtet und ein paar Lebensweisen umgestellt. Ich wollte wieder was für mich tun, auch wenn sich keine Schwangerschaft einstellt. Aber das war eine bewusste Entscheidung und hat mich auch viel Überwindung gekostet, schließlich habe ich damit auch ein bisschen den Kinderwunsch losgelassen. Trotzdem habe ich auf meinen Eisprung geachtet, aber in diesem Zyklus war alles etwas entspannter und irgenwie auch liebevoller.
Das wäre auch mein Tipp zum Thema “Positiv bleiben”. Nimm dir ein neues Ziel vor und mache mal wieder was Gutes für Dich, völlig unabhängig vom Kinderwunsch. Aber auch das ist leider kein Patentrezept. Ansonsten finde ich es wichtig über die Fehlgeburt und den unerfüllten Kinderwunsch zu sprechen, auch mit Freunden. Außerdem unterdrücke deine Gefühle nicht und wenn Du nicht mehr damit zurecht kommst, ist es auch völlig okay, darüber zu weinen.
Vielen lieben Dank für deine Geschichte, deinen Kommentar und natürlich deine offenen Worte.
Ich hoffe, ich konnte Dir wieder ein bisschen Mut machen und das sich auch bei Dir bald eine Schwangerschaft einstellt, damit Du bald dein eigenes kleines Wunder in der Hand halten kannst.
Viel Kraft, bleib stark und schaue positiv in die Zukunft!
Viele liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
bei mir war es ähnlich. Ich war in der 10. Schwangerschaftswoche als ich nachts Blutungen bekam und mir am nächsten Tag der Frauenarzt mitteilte, dass es keine intakte Schwangerschaft mehr sei. Zudem muss ich aber sagen, dass ich ab der 8. Ssw. gebangt habe. Dort wurde mir schon gesagt, dass der Embryo nicht der schwangerschaftswoche entspricht und das das Herzchen zu langsam schlägt. Trotzdem haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Leider muss ich sagen, dass in corona Zeiten die Frauen bei Untersuchungen immer alleine sind. Bei meiner Ärztin war es nicht erlaubt den Partner mitzubringen. Auch bei der Ausschabung in der 10. Ssw. hätte ich es mir gewünscht meinen Mann bei mir zu haben, aber auch das ging nicht. Dennoch muss ich sagen, dass er mir vorher und nachher eine riesen Große Stütze war und mich nie mit meinen Gedanken alleine gelassen hat. Ich habe auch vor Traurigkeit geweint aber auch vor Liebe, da ich meinen Mann hatte mit dem ich diese schwere Zeit durchgestanden habe.
Liebe Julia,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Geschichte. Aber in erster Linie tut es mir unheimlich leid, dass Du eine Fehlgeburt hattest und Ihr jetzt gemeinsam mit dem Verlust klar kommen müsst. Ich hätte an deiner Stelle auch die Hoffnung nicht aufgegeben.
Die Situation mit Corona finde ich ganz furchtbar und ich kann es absolut nachempfinden, dass Du deinen Mann gerne an deiner Seite gehabt hättest. Zu dem Verlust kommt jetzt auch noch, dass man die Untersuchungen alleine durchstehen muss.
Trotzdem ist es schön zu hören, dass dein Mann dich, im Rahmen von Corona, unterstützt und für dich da ist. Ihr steht das gemeinsam durch und dafür schicke ich dir in Gedanken ganz viel Kraft und Stärke.
Ich hoffe, dass es du bald wieder Schwanger wirst, alles gut geht und Du euer kleines Baby in den Händen halten kannst. Ich drücke ganz feste die Daumen.
Liebe Grüße
Alissa
Hallo Alissa,
Ich finde das super das du so offen darüber schreibst.
Ich habe am 28.02.2019 unser 2 Kind in der 16 SSW verloren.
Ich wurde leider Operiert da meine Gebärmutterwand sehr dünn war und dir hätte platzen können und ich hatte ein rudimentäres Horn (Fehlbildung der Gebärmutter.) also mussten sie mit das Baby durch eine 2,5 Stündige OP holen und meine Gebärmutter wurde mit 25 Jahren auch entfernt.
Aber es war noch mehr dahinter nur wenn ich das alles schreibe sitze ich übermorgen noch da.
Alles liebe und ganz liege grüße
Vanessa
Liebe Alissa,
Normalerweise schreibe ich keine Kommentare, aber bei deiner Geschichte und dem Thema mache ich es jetzt einfach mal.
Ich bin 2015 zu ersten Mal Mutter geworden, die Schwangerschaft verlief super und meine Tochter kam gesund auf die Welt. Zwei Jahre später wollten wir ein zweites Kind. Es hat recht schnell geklappt und beim ersten Ultraschall habe ich auch direkt das Herz schlagen sehen. Dann bekam ich eine Blutung und bin am nächsten Tag gleich zum Frauenarzt. Es war alles okay. Danach hatte ich immer wieder kleinere Blutungen, haben aber den nächsten Ultraschalltermin abgewartet. Weil ich Angst hatte und tief im Inneren etwas geahnt habe. Leider bestätigte sich meine Angst. Das Herz schlug nicht mehr, das Kind ist in der neunten Woche nicht mehr weitergewachsen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen und habe meine Ärztin mit Tränen in den Augen gefragt, ob das – eine Fehlgeburt – häufig passiert. Sie meinte, leider ja. Am nächsten Tag war schon die Ausschabung. Bevor ich in Narkose versetzt wurde, habe ich mich ganz bewusst von meinem Baby verabschiedet. Ich habe es Glühwürmchen getauft, da sein Leben nur kurz, für mich aber wunderschön war.
Mein Mann und ich haben danach drei Monate Pause gemacht, wir mussten das Ganze irgendwie fassen und verarbeiten. Dann müsste ich aber operiert werden, weil eine Zyste am Eierstock gewachsen ist. Dabei wurde ein neuer Eileiter leicht beschädigt. Ein paar Monate später war ich wieder schwanger. Alles sah gut aus, bis ich mit starken Schmerzen ins Krankenhaus musste. Diagnose: Eileiterschwangerschaft. Anscheinend hat es das Ei nicht durch den beschädigten Eileiter geschafft. Im Nachhinein habe ich mir immer gesagt: das war zwar auch eine Art Fehlgeburt, aber ich habe den Herzschlag des Fötus nicht gesehen. Das war nicht so schlimm wie meine erste Fehlgeburt.
Mein Arzt diagnostierte danach eine Gelbkörperschwäche. Diese führt zu unregelmäßigen Zyklen, Zysten und Fehlgeburten. Er verschrieb mir ein Medikament und es klappte mit der Schwangerschaft. Beben und Zittern und eine Zwischenblutung später haben wir vor einem Jahr unseren Sohn bekommen, gesund.
Ich bin so dankbar, dass wir ihn bekommen haben. Trotz aller Fehlschläge ging es weiter. Es hat uns viel Kraft und Mut gekostet, aber wir haben nicht aufgegeben.
Mein Glühwürmchen habe ich nie vergessen. Noch immer kreiseln manchmal die ewig gleichen Fragen in meinem Kopf: hätte ich etwas anders machen können? Habe ich etwas Falsches gegessen? Diese Fragen werden nie aufhören und auch nicht die Selbstzweifel. Aber ich rede immer wieder mit meinem Mann darüber, es verbindet uns sehr. Hier davon zu lesen, hat mir auch geholfen. Danke euch allen!
Hallo Daniela,
vielen lieben Dank für deine bewegende Geschichte und dass Du dich doch getraut hast einen Kommentar auf unserer Seite da zu lassen und so alle, die sich hierher verirren, an deinen Erlebnissen teilhaben lässt.
Jede Geschichte hier berührt mich sehr und doch zeigt es, dass es weiter geht. So auch bei dir und darüber freue ich mich sehr, auch wenn es mir um die beiden Fehlgeburten vorher natürlich sehr leid tut.
Wir werden unsere Glühwürmchen und Sternchen oder wie auch immer wir sie nennen wohl nie vergessen.
Vielen lieben Dank und auch für Dich und deine Familie alles Liebe und Gute.
Alissa
Hallo Alissa,
Meine Fehlgeburt ist erst zwei Tage her und wollte mich für deinen Beitrag bedanken, er hat mir sehr viel geholfen so wie auch das darüber reden. Umso öfter ich darüber spreche umso erträglicher sage ich mal wird die Situation für mich.
Mir ging es ähnlich, ich war/wäre in der 13.SSW, am Sonntag waren wir im Tierpark,,-‚ Abend dann eine wirklich leichte Schmierblutung, kaum Schmerzen, ich dachte mir dass es wohl vielleicht zu anstrengend war. Montag Mittag wieder eine leichte Schmierblutung, Dienstag Abend wollten wir in den Urlaub fahren daher wäre mein nächster Termin erst nächste Woche, es beunruhigte mich weg zu fahren und ich rief meine Ärztin an. Sie meinte es könnten die Bänder sein die sich dehnen, nichts schlimmes, aber ich soll kommen da ich ja verreisen wollte. Am Dienstag fuhr ich mit mulmigem Gefühl hin, sie machte einen Ultraschall und so wie bei dir,:“ leider kein Herzschlag mehr da, von der Größe sind wir in der 10. Woche geblieben“
Es ist ein wahnsinniger Schock den man leider erleben muss. Ich wählte jedoch den natürlichen Abgang. Die Ärztin gab mir jedoch die Tabletten mit und sicherheitshalber die Überweisung ins KH falls ich es doch anders möchte. Am Mittwoch begann ich erst alles wirklich zu realisieren und zu trauern, Reden und darüber Lesen half mir sehr. Am Abend setzten wir uns gemeinsam hin und verpackten die Dinge wie sswTest, Pass, Bilder in einer schönen Schachtel, wir redeten und weinten, danach fühlte ich mich irgendwie dazu bereit es her zu geben. Ich nahm die Tabletten doch und es ging noch in der selben Nacht los. Worüber ich sehr froh war nicht länger „warten“ zu müssen. Es war wohl die schlimmste Nacht meines Lebens, es war eine kleine stille Geburt. Am nächsten Morgen fühlte ich mich dennoch so erleichtert nun nach vorne Blicken zu können. Abschließen werde ich unser Schicksal wohl mein ganzes Leben nicht, aber ich motiviere mich positiv nach vorne zu blicken. Danke für deinen Beitrag, er und die vielen Kommentare helfen mir sehr dabei!!!
Ganz liebe Grüße Lena
Liebe Lena,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deine Geschichte, auch wenn es mir um dein verlorenes Baby unheimlich leid tut.
Euer Abschiedsritual mit dem gemeinsamen Sprechen, Weinen und Verpacken hört sich ganz toll an und ist für andere Frauen/ Paare sicher eine gute Inspiration mit dem schweren Schicksal umzugehen.
Zum Glück hat es in der Nacht dann auch mit der natürlichen Geburt geklappt hat. Für mich war es damals auch ein ganz komisches Gefühl ein totes Baby im Bauch zu haben. Auch wenn die Fehlgeburt an sich schon sehr schmerzhaft ist.
Es freut mich, dass mein Beitrag und die vielen Kommentare geholfen haben, dass du besser damit umgehen kannst. Darüber reden hat mir immer am Besten geholfen, wenn alles mal wieder hoch kommt.
Für deine Zukunft und die Kinderwunschzeit wünsche ich dir alles Liebe und Gute, bleib stark und positiv! Ich hoffe und wünsche dir sehr, dass es bald klappt und ihr auch ein kleines Wunder in euren Händen halten könnt.
Viele liebe Grüße
Alissa
Ich habe vor 3 Wochen erfahren das das Herzchen nicht mehr schlägt. Ich war in der 13.ssw das Kind sei wohl in der 10.ssw von uns gegangen. Zwei Tage danach sollte ich wie du zum Narkosegespräch und zur Aufklärung. Und ja es stimmt die Fragen ob Schwanger Ja/Nein war deprimierend. Ich sollte dann 2 Tage später die Ausschabung bekommen. Soweit ist es leider nie gekommen. 1Tag nach den Gesprächen habe ich „Wehen“ bekommen, auf dem Weg zur Klinik ist mir dann die Fruchtblase geplatzt und in der Klinik wollten sie mich nicht operieren da ich was gegessen hatte, stattdessen wollten sie ohne Narkose meinen Muttermund öffnen damit es so raus kommt. Das habe ich natürlich abgelehnt. Kurze Zeit später habe ich es dann auf der Toilette „entbunden“. Ein Glück habe ich das Baby nicht gesehen. Wir werden in 5 Wochen heiraten und es dann auch wieder versuchen. Und meine Therapie ist genau wie bei dir das Reden und lesen.
Liebe Jana,
vielen lieben Dank für deinen Bericht und deine Geschichte. Es tut mit unheimlich leid, dass du auch eine Fehlgeburt erleben musstest und das auch noch kurz vor der Hochzeit.
Die Öffnung des Muttermundes ohne Narkose hätte ich auch abgelehnt. Zum Glück ging bei der natürlichen Geburt alles gut und du hast das Kleine nicht gesehen. Davor hätte ich tatsächlich auch Angst gehabt.
Ich hoffe und wünsche dir trotz dem ganzen Schmerz und der Trauer über die Fehlgeburt eine schöne Hochzeit und einen unvergesslichen Tag. Auch wenn es sicher sehr schwer ist, versucht beide euren Tag zu genießen und Euch zu feiern.
Für die Hochzeit und eure weitere Zukunft wünsche ich dir/ euch alles Liebe und Gute. Für die anschließende Kinderwunschzeit möchte ich Euch ganz viel Kraft mitgeben, bleibt positiv und hoffentlich könnt ihr bald euer eigenes kleines Wunder in den Händen halten.
Liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
Ich sitze gerade auf meiner Terrasse und habe mir deine Geschichte durchgelesen es ist unglaublich aber du erzählst hier gerade unsere Geschichte. Bei uns war es ganz genau so nur das es nicht in den Sommerferien sondern vor Weihnachten 2018 passiert ist. Ich finde es sollten viel mehr Frauen über ihre Fehlgeburt sprechen, damit gleichgesinnten nicht die Hoffnung auf erneute Schwangerschaft genommen wird.
Ich bin jetzt wieder schwanger SSW 6 nach über einem Jahr und hoffe das alles gut geht. Diese Angst zum Arzt zu gehen ist unbeschreiblich. Habe jetzt Ende Mai einen Termin mal schauen was passiert.
Liebe Grüße
Liebe Caroline,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Deine Geschichte macht anderen Frauen bestimmt auch viel Mut und Hoffnung, vielen Dank dafür.
Auch wenn es mir um die Fehlgeburt sehr leid tut, freue ich mich umso mehr über deine erneute Schwangerschaft. Das am Anfang die Angst der ständige Begleiter ist, verstehe ich nur zu gut. Aber ich bin mir sicher, irgendwann kommt der Moment und es fühlt sich sicherer an. Dann freut man sich auch noch mehr über die Schwangerschaft.
Ich wünsche Dir für die jetzige Schwangerschaft alles Liebe und Gute und wünsche Dir, dass Du dann in etwa neun Monaten auch euer eigenes kleines Wunder in der Hand halten kannst.
Liebe Grüße
Alissa
Hallo ihr Lieben….mir er ging es genauso.Ich hatte auch eine Fehlgeburt in der 10.Woche…hatte auch einen Termin für eine Ausschabung, den ich aber nicht wahr genommen hatte….da alles von alleine ging. Die Schmerzen waren die Hölle! Meine Gynäkologin die kann ich am Liebsten für ihre unpassenden Bemerkungen am Liebsten in den Allerwertesten treten!
Hallo Kathrin,
vielen lieben Dank auch für deinen Kommentar und deine Geschichte. Es tut mir sehr leid, dass Du dein Baby verloren hast. Ich glaube die Schmerzen sind sowohl bei einem natürlichen Abgang, als auch bei der Ausschabung stark – vielleicht auch verstärkt durch die seelischen Schmerzen.
Tatsächlich finde ich es auch immer seltsam, dass die Gynäkologen da etwas “unsensibel” sind. Ich gehe davon aus, dass es doch recht häufig passiert und es einfach zur “Routine” gehört. Das ist natürlich für uns Frauen alles andere als schön und man wünscht sich mehr Mitgefühl.
Bleib stark und alles erdenklich Gute für dich und deine Zukunft.
Liebe Grüße
Alissa
Hallo Alissa,
Ichh sitze gerade an einem See und verspüre den Drang auch einen Kommentar hier zu lassen und mir die Fehlgeburt welche ich diese Jahr erleidet, in bisschen von der Seele zu schreiben. Auf deinen Blog bin ich gestoßen während meiner Fehlgeburt.
Es war Anfang Februar als ich den Positiven SS- Test in der Hand hielt. Wir hatten uns dazu entschieden ein Kind zu bekommen und es hätte direkt geklappt. Ich war Glücklich und erzählt Am nächsten Tag meiner Besten Freundin davon, denn sollte etwas Passieren bräuchte ich jemanden der für mich da ist. Lange Sprach ich mit ihr über das Thema, auch darüber was ich machen würde wenn es schief geht ( meine größte Angst war es von Anfang an.) Da sie Operationstechnischeassistentin ist erzählte sie mir bereits von Frauen die eine Fehlgeburt erleidet haben.
Von Anfang an hatte ich Ein Ziehen im Unterleib ich glaubte es wäre Normal. Bei 7+6 hatte ich dann den ersten Termin bei meinem Frauenarzt, er Datierte mich zurück auf 6+1(glaube ich zumindest) Er meinte wenn es so klein sei könnte er tatsächlich noch keinen Herzschlag sehen, aber soweit sieht alles gut aus. Er sagte ich sollte in einer Woche nochmal kommen dann sollte er was sehen. 1,5 Wochen Später , es war ein Freitag, ging ich nochmals zum Frauenarzt damals ohne meinen Partner. Mein größter Albtraum wurde wahr. Der Frauenarzt bat mich in das Untersuchungszimmer zum Ultraschall. Ich traute mich nicht Recht auf den Bildschirm zu schauen und trotzdem tat ich es. Da ich eine gewisse Medizinische Bildung mitbringe( ich bin ehrenamtlich im DRK tätig) erkannte ich sofort das etwas nicht Stimmt, es war schwieriger das Baby zusehen. Auch er sagte mir das es nicht gut aussehen und es kaum gewachsen sein laut Ultraschall 6+5 dabei hätte ich schon weiter sein müssen. Er erklärte mir das er sich nciht sicher sei und unbedingt eine 2 Meinung in der Klinik einholen möchte. Er machte mir einen Termin in einer Klinik in Stuttgartund meldete mich mirlt Missed Abortion an. Ich hatte direkt freitags hin können aber, mein Gefühl sagte mir das sie sich nichts anderes sehen werden wie er. Ich bekam einen Termin für Mittwoch, sollte etwas sein übers Wochenende kann ich mich bei ihm melden und in die Klinik fahren. Ich verließ die Praxis und weinte, da mein Partner nicht da war blieb mir nur der Weg zu meiner Mutter. Wie ich dorthin gekommen bin weiß ich auch nicht mehr so ganz. Das Wochenende war das Schlimmste Wochenende. Montag morgen es war Anfang März bekam ich dann Scmierblutungen, ich rief meinen Partner an und er kam sofort. Gemeinsam fuhren wir in die Klinik nach Stuttgart. Wir würden direkt in die Gynäkologischeambulanz geschickt. Die Krankschwester an der Rezeption war sehr freundlich, zuerst nahmen sie mir Blut ab um den HCg zu bestimmen, sie schickten uns dann in die Cafeteria und sollen in 1 Stunde wieder kommen. Also gingen wir einen Kaffe trinken. Nun warteten wir wieder in der Ambulanz nach 2 h warten war ich dran. Eine Gynäkologin hat mich ins Zimmer, sie war sehr freundlich und einfühlsam. Sie erklärte uns sehr genau das Ultraschall Bild, die Fruchthöhle war bereits deformiert und befand sich auf den Weg nach draußen. Sie schlug mir verschiedene Meinungen Hoden vor. So entschied ich Intuitiv das Kind auf natürlichen Weg zu verabschieden mit Unterstützung von Cytotec. Da ich keine Ausschabung wollte und auch keinen rein natürlichen Abgang. Ich hatte vergleichs weise wenig Schmerzen und kam mit einer Schmerztablette am Tag aus. Ich holte mir für Freitag einen Kontroltermin. Bis dahin ging es mit meinen Gefühlen. An der Rezeption gab mir eine etwas älter Dame dann den Termin und sagte zu mir ” machen sie sich keinen Kopf, sie sind nicht Schuld.” Dann müsste ich doch weinen. Wir gingen nach der Klinik in unserem Ort etwas essen, da ich den ganzen Tag nicht zu mir genommen hatte.
Der Kontrolltermin verlief gut, es wurde alles abgestoßen. Wenn die Blutungen vorbei sind so können wir wieder mit üben anfangen wenn wir dazu bereit sind, so hat uns die Gynäkologin aus der Klinik entlassen. Ich wäre 9+3 gewesen
Ich danke meine Schwester für ihre aufmunternden Worte und Pflege die ich von ihr in der Zeit bekam. Auch sie hatte eine Fehlgeburt und war für mich ein guter Austausch.
In mir kamen viele Fragen auf:
– war ich schuld?
– lag es an meinem Gewicht?
-etc.
Alle Fragen konnte ich mir nicht beantworten, aber ich kenne einige übergewichtige Frauen die ein gesundes Kind auf die Welt brachten.
Mein erster Arbeitstag in der Kita war schwer l, mit all den Kindern und doch war es schon, es gab mir Hoffnung.
Nun ist es April und wir Probieren es wieder. Trotzdem lebe ich in einer Welt zwischen Vorfreude und Angst auf das was noch kommt. Angst doch nochmals eine Fehlgeburt zur erleiden. Vorfreude dass es das nächste Mal alles besser wird.
Liebe Grüße Laura
Liebe Laura,
vielen lieben Dank auch für deine emotionale Geschichte deiner Fehlgeburt. Es tut mir sehr leid, dass Du dein Baby verloren hast und bei der Nachricht auch noch alleine beim Frauenarzt warst.
Mir hat das “von der Seele” schreiben auch sehr geholfen. Die vielen Rückmeldungen und Geschichten haben mir dann sehr geholfen mit der Situation umzugehen. Es trifft doch so viele Frauen und es ist doch so ein unglaublich starker Einschnitt in das Leben. Mich mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen hat mir am Meisten geholfen.
Dein natürlicher Abgang mit Unterstützung von Cytotec liest sich, zum Glück, recht unkompliziert und hat dir den operativen Eingriff erspart. Vielen Dank, dass Du uns daran teilhaben lässt.
Nach der Fehlgeburt fiel es mir auch immer sehr schwer andere Schwangere oder Mütter mit ihren Kinder zu sehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwer es für dich war und vielleicht auch immer noch ist, da es bei dir in der Kita jeden Tag allgegenwärtig ist.
Ich wünsche dir in der Kinderwunschzeit alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft. Ich hoffe, dass du bald auch ein kleines Wunder geschenkt bekommst und es gesund in deinen Händen halten kannst – bleibe stark!
Liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
ich hatte 2017 in der 11 ssw eine Fehlgeburt. Wir waren im Urlaub, als das Kleine gestorben ist. Ich habe nichts gemerkt, erst danach kam eine ganz leichte Blutung. Da ich überhaupt nichts Böses geahnt habe, bin ich auch alleine gewesen, als die Nachricht kam, dass das Herz nicht mehr schlägt. Nächster Tag Aussschabung und aus unserem ersten Baby war dann Schwangerschaftsmaterial geworden. Ich habe nie damit gerechnet, dass mich so was treffen kann. Und im Nachhinein macht es mich immer noch fertig, dass wir einen tollen Urlaub hatten und ich die ganze Zeit ein totes Baby im Bauch hatte. Es hat mir jegliches Gefühl genommen eine Situation richtig einzuschätzen. Wie kann man einen tollen Urlaub machen, aber ein totes Baby im Bauch haben? Was soll ich für eine Mutter werden? Naja, ich bin mittlerweile Mutter eines 1jährigen Sohnes und wieder in der 11ssw. Und ich glaube, dass ich einen guten Job mache. Aber ich habe sowohl bei meinen Sohn und auch jetzt Angst.
Liebe Carola,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich über jede Geschichte, da sie doch alle so unterschiedlich sind und immer wieder einen neuen Einblick in das Thema Fehlgeburt geben.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft ging es mir genauso. Erst in der 12. SSW war es für mich etwas sicherer. Aber wirklich sicher habe ich mich erst gefühlt, als ich unsere Tochter regelmäßig selbst spüren konnte.
Auch wenn es einem schwer fällt, man darf sich keine Vorwürfe machen. Mein Körper war letztes Jahr auch völlig auf “schwanger” programmiert. Wie hätten wir es auch ahnen können, wenn uns der Körper keine deutlichen Anzeichen gibt bzw. es noch mehr Zeit gebraucht hätte?
Ich wünsche Dir, deiner Familie und dem kleinen Bauchbewohner alles erdenklich Gute und Liebe.
Viele liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
Danke für deine ehrlichen Worte, die machen mir gerade wirklich Mut. Vor Allem, da du aktuell wieder ein Baby erwartest. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute.
Ich hatte heute eine Ausschabung nach Missed Abortion in der 9. SSW.
Auf unseren großen Sohn mussten wir leider ewig warten, da ich nach Absetzen der Pille keinen Zyklus mehr hatte. Am Ende hat nur eine Hormonbehandlung in einer Kinderwunschklinik geholfen und uns unseren Sonnenschein geschenkt.
Im Anschluss hatten wir natürlich große Angst, dass es auch bei einem zweiten Baby nicht ohne Hilfe gehen wird. Doch im April hielt ich dann tatsächlich einen positiven Test in der Hand, ein Wunder. Die zweite große Überraschung kam dann beim ersten Arzttermin, es sollten nämlich Zwillinge werden, was irgendwie der heimliche Wunsch sowohl meines Mannes als auch von mir war. Doch leider hielt unser Glück nicht lange an. Schon wenige Wochen später wuchsen die beiden nicht mehr weiter und hatten dann wenige Tage später auch keinen Herzschlag mehr.
Und wie gesagt, aktuell erhole ich mich von der heutigen Ausschabung. Mein Bauch und mein Herz fühlen sich unglaublich leer an. Mein Mann und mein Sohn geben mir aktuell wirklich viel Kraft. Wir haben uns bisher auch noch nicht getraut unseren Familien (die wissen von der SS) von der Fehlgeburt zu erzählen, da unsere Eltern da ziemlich unsensibel sein können. Wie war das bei euch? Gab es viele unsensible Kommentare?
Liebe Grüße
Christina
Liebe Christina,
es tut mir unendlich Leid. Wirklich niemand sollte das erleben und bei Zwillingen trifft es einen wahrscheinlich doppelt so hart.
Ich kann deine innere Leere so gut nachvollziehen und die einzigen Worte die vielleicht ein bisschen trösten können – Du bist nicht alleine.
Unsere Familie und die engsten Freunden habe wir direkt am gleichen Tag vom Krankenhaus über das Handy schriftlich informiert. Die meisten haben mir/uns geantwortet, dass es ihnen leid tut. Damit bin ich den unsensiblen Worten ein bisschen aus dem Weg gegangen. Deine Bedenken dazu kenne ich aber nur zu gut. Die unpassenden Kommentare kamen bei mir dann bei den Telefonaten oder Treffen an den nächsten Tagen. Meistens habe ich mich mit dem Gedanken getröstet, dass es die meisten eben nicht selbst erlebt haben und den Schmerz überhaupt nicht nachvollziehen können. Oder es war in der damaligen Zeit überhaupt nicht üblich offen darüber zu sprechen. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, dass es ein Selbstschutz ist damit die alten Wunden nicht mehr aufreißen.
Wirklich verstanden gefühlt habe ich mich nur von denen, die offen darüber gesprochen haben. Sie haben mir damit das Gefühl gegeben, dass ich damit nicht alleine bin und es nicht an mir oder meinem Körper liegt.
Ich wünsche dir für die Zukunft nur das Beste, viel Kraft in der schweren Zeit und erhole dich gut.
Vielen Dank für deinen Kommentar, deine ehrlichen Worte und deine ganz persönliche Geschichte.
Ganz liebe Grüße
Alissa
Hallo Alissa,
ich bin heute auf deinen Blog und diesen Eintrag gestoßen, weil ich “entspannt nach fehlgeburt” gegoogelt habe. Ist mir fast ein bisschen peinlich, aber so ist es nun mal.
Und bin total froh, dass ich hier gelandet bin. Ich möchte dir und allen danken, die einen Kommentar hier gelassen haben.
Ich hatte im September auch eine fehlgeburt und eine ausschabung. Nun erzählen mir alle, ich soll entspannt an die kindermacherei heran gehen.
Es beruhigt mich, dass es nicht nur mir schwer fällt, entspannt zu sein. Und ich finde es ist auch ganz normal.
Es ist verrückt: bevor ich diesen Beitrag gefunden habe, war ich so traurig, dass ich mal wieder weinen musste. Aber nun habe ich wieder Hoffnung. Hoffnung für alle, die unser Schicksal teilen und immer noch auf ein kleines Wunder hoffen.
Aber Wunder geschehen.
Liebe Grüße und noch mal Danke!!
Laura
Hallo liebe Laura,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine offenen Worte. Ich finde es nicht peinlich nach Fehlgeburt zu googeln, das habe ich auch gemacht. Im Bekannten- und Freundeskreis habe ich nur wenig über eine Fehlgeburt gehört und irgendwie fand ich es wichtig, dass ich damit nicht alleine bin.
Geweint habe ich auch oft und das auch aus dem “nichts”, weil ich an das verlorene Baby gedacht habe und sich eine erneute Schwangerschaft einfach nicht einstellen wollte. Aber das finde ich völlig okay, jeder geht anders mit der Trauer um und an dem einen Tag klappt das besser als am einem anderen Tag.
Ich freue mich, dass du hier gelandet bist und gelesen hast, wie viele doch unser Schicksal teilen. Das es dir auch noch ein bisschen Trost und neue Hoffnung für die weitere Kinderwunschzeit gegeben hat, freut mich ebenfalls sehr.
Ich wünsche dir für die Zukunft alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft. Ich hoffe, dass du bald wieder ein kleines Wunder geschenkt bekommst und dieses Mal alles gut verläuft.
Liebe Grüße
Alissa
Hallo. Vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich hatte November 2018 auch in der 10. Woche eine Fehlgeburt. Da ich immerwieder Blutungen hatte waren wir sehr oft beim Arzt und ich habe viele Bilder. Nachdem wir immerwieder beruhigt wurden dass alles bestens ist, war ich beim letzten Termin eigentlich nicht mehr so aufgeregt. Als dann der Arzt ewig nach dem Herzschlag gesucht hat und schließlich aufgegeben hat ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich wurde nach 6 Jahren endlich schwanger und unser kleines Würmchen dann zu verlieren war die Hölle für mich. Wir versuchen es jetzt seit 3 Zyklen wieder und bei jeder Blutung fängt für mich das Gefühlschaos wieder von vorne an.
Jetzt trage ich an meinem Handgelenk einen kleinen Stern tätowiert (das einzige Tattoo) um meinen Engel immer bei mir zu haben.
Ich hoffe dass ihr euch bald wieder über einen positiven Test freuen könnt, und diesmal alles gut geht! Alles liebe
Hallo Melanie,
vielen Dank für deinen Kommentar. Gerade in der 9. oder wie bei dir in der 10. SSW wird man immer entspannter, da es ja nicht mehr lange bis zur 12. SSW ist. Umso größer ist dann natürlich der Schock wenn das Herz des Babys dann doch noch aufhört zu schlagen. Die Idee mit dem Tattoo finde ich eine sehr schöne Idee, so ist dein Sternchen immer bei dir.
Das Gefühlschaos vor den Blutungen kenne ich nur zu gut und egal ob man will oder nicht, man macht sich verrückt.
Mittlerweile kann ich allerdings berichten, dass ich wieder schwanger bin und bisher auch alles gut aussieht. Bei uns hat es im 4. Zyklus nach der Fehlgeburt geklappt. Daher möchte ich dir Mut machen und hoffe, dass du ebenfalls bald wieder einen positiven Test in der Hand hast und dieses Mal alles gut geht.
Dennoch bin ich mir bewusst, dass ich damit unendliches Glück hatte und ich sehe meine erneute Schwangerschaft nicht als selbstverständlich. Ich bin auch jetzt noch vor jedem Arztbesuch total aufgeregt und habe Angst. Da es bei mir gerade am Anfang auch mit einer Blutung begonnen hatte. Ich glaube, dass wird sich bis zur Geburt auch nicht mehr ändern.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und von Herzen, dass du ebenfalls bald wieder schwanger wirst und dieses Mal alles gut geht.
Viele Grüße
Alissa
Hallo liebe Alissa
Ich finde es toll wie Du darüber geschrieben hast und wie Tapfer Du warst und bist!
Letztes Jahr bin ich mit Zwillingen schwanger geworden und habe mich tierisch gefreut nach über fünf Jahren warten!
Es lief alles super und ich konnte nach drei Monaten meine Freude verkünden da alles in Ordnung war und beide Babys gesund waren!
Tja dann der Nackenfaltentest und das wars mit der Freude, es kamen Auffälligkeiten bei einem Baby!
Ab zum Spezialisten und der bestätige diese auch!
Am nächsten Tag wurde eine Nabelschnur Biopsie gemacht und ein Gentest!
Eins ist behindert, das war uns egal, es bleibt wo es war und Punkt!
Der Leidenweg begann Tage danach eine Blutung jagte die nächste, ein Besuch im Klinikum den nächsten aber immer lebten beide und es war alles in Ordnung!
Bis zum Ende des vierten Monat, die Blutungen blieben aus und bei einem Ultraschall stellte man fest das ein Baby gestorben ist!
Blutungen waren noch im Bauch zu sehen und das Leben des zweiten noch nicht so sicher!
Also wieder bangen!
Was machen wir jetzt???
Ich muss warten und das tote Mädchen ( Mädchen und Junge ) wird tot mitgeboren!
Bald ist es soweit, nach schonen schonen schonen, kommt unser Junge auf die Welt und seine verstorbene nicht mehr gewachsene Schwester!
Das ist schmerzhaft zu wissen monatelang ein totes Baby im Bauch zu haben um das zweite zu retten!
Das kleine Sternchenmädchen hat bei uns auch in der Nähe des Babyzimmers einen kleinen Platz bekommen!
Ich wünsche Dir alles Gute und das Du schnell Nachwuchs bekommst und Du wirst eine tolle Mutter
Liebe Grüße Janine
Hallo Janine,
vielen Dank für deine ganz besondere Geschichte. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie du dich nach dem Ergebnis der Nackenfaltenmessung und mit Einsetzen der Blutungen gefühlt hast. Das war sicher ganz furchtbar für dich und deine Familie.
Auch wenn es am Ende doch anders kam als anfänglich gedacht, bewundere ich dich dafür, dass du auch das behinderte
Baby behalten wolltest. Danach dann aber das tote Baby weiterhin auszutragen war sicherlich eine schwere Last. Allerdings beweist das meiner Meinung nach, Stärke und einen unglaublichen Mutterinstinkt.
Tatsächlich ging es bei mir auch wieder bergauf. Ich bin aktuell im 6. Monat schwanger und bisher sieht soweit alles gesund aus. Das ist aber leider nicht bei jeder Frau so und ich weiß, dass ich unheimliches Glück hatte, dass ich so schnell wieder schwanger wurde. Dennoch hoffe ich, dass es anderen Mut macht.
Ich wünsche Dir und deiner Familie ebenfalls weiterhin alles Gute und vielen Dank für deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
Vielen Dank für deinen Beitrag und deine offenen Worte. Ich bin eigentlich durch Zufall auf deinen Blog gestoßen. Wenn ich deinen Beitrag lese, denke ich, dass auch ich das genauso hätte schreiben können.
Ich habe Anfang September 2018 einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten und war aber schon etwas zurückhaltend, da ich im Oktober 2017 bei SSW 6+3 eine Blutung hatte und der Wurm sich direkt verabschiedet hat. Damals war das zwar traurig, aber ich konnte damit schnell abschließen. Das lag auch daran, dass es einfach sofort geklappt hatte und ich sicher war, dass es schnell wieder klappt. Wir haben dann erstmal andere Dinge gemacht (waren auch in Sri Lanka 😊) aber im Sep. war es dann wieder soweit. Die Freude war da, aber die Euphorie blieb aus – schließlich wusste ich wie schnell es vorbei sein kann. Und so hangelte ich mich von Woche zu Woche… In der 8. SSW konnte ich das Herz schlagen sehen und ich war sicher, dass dieses Mal alles glatt geht.
In der 9. SSW hatte ich dann eine ganz leichte Schmierblutung, die aber nicht anhielt. Ich war besorgt und rief trotzdem beim Arzt an. Am nächsten Tag wollten wir nach Mallorca fliegen und er sagte, dass ich fliegen sollte, sofern ich keine Schmerzen hatte und die Blutung aufhörte. So war es auch und wir verbrachten eine schöne Woche. Und dann hatte ich meinen ersten großen Vorsorgetermin bei SSW 10+2: „Ihr Baby ist nicht in Ordnung.“ End of story. Diagnose: Missed Abortion. Unser Baby hatte ich der 9. Woche aufgehört zu wachsen. Mir ging es wie dir: Man ist leer, fühlt sich wie in einer Blase.
Mir liefen die Tränen und mir wurde zur Ausschabung geraten. Ich hätte direkt am nächsten Morgen einen Termin haben können, konnte das aber an diesem Donnerstag im Oktober 2018 nicht entscheiden. Also vereinbarten wir einen Termin für Montag. Ich verließ mit dem neuen Mutterpass die Praxis und konnte den ganzen Tag nicht aufhören zu weinen.
Als wenn unser Baby es gehört hätte und diese Diagnose abwarten wollte, setzte am nächsten Tag die Blutung ein. Ich war traurig aber es zeigte mir 1. die Diagnose ist korrekt und 2. mein Körper regelt es gerade aus eigener Kraft. Die Natur ist unbeirrbar, sie regelt die Dinge selbst. Ich hatte Schmerzen an dem Wochenende und wenn ich es nur darauf bezogen beurteilen müsste, hätte ich die OP direkt gemacht. Aber für den Kopf waren diese vier Tage bis zur OP meine Abschieds-Zeit in der wir ganz für uns sein konnten.
Der OP-Tag war recht unspektakulär. Ich wurde aufgeklärt, bekam Tabletten, die OP lief ohne Komplikationen. Ich hatte keine Schmerzen und durfte direkt nach Hause.
Es wurde noch Gewebe für einen Gentest entnommen, der am Ende unauffällig war aber uns zeigte, dass es ein Mädchen geworden wäre. Mit dieser Info machte ich einen Haken an diese Sache.
Nach dieser Fehlgeburt habe ich viel recherchiert. Wie dir schwirrten auch mir viele Fragen im Kopf herum: Hätte ich nicht in den Flieger nach Mallorca steigen sollen? Hätte ich mich mehr schonen sollen? Was habe ich falsch gemacht? Die Antwort ist einfach: Nichts. Die Natur ist gnadenlos. Sie sortiert schwache und kranke aus. Das war schon immer so. Das ist eine ewige Qualitätskontrolle und unser Baby ist schlicht durchgefallen. Das klingt sehr abgeklärt aber diese Tatsache half mir sehr. Wir Menschen brauchen immer Gründe und Erklärungen. Aber für eine Fehlgeburt gibt es in den meisten Fällen keinen greifbaren Grund. Das ist frustrierend, ich weiß.
Was mich besonders erschrickt, ist, dass das Thema Fehlgeburt hinter vorgehaltener Hand besprochen wird. Viele Frauen bleiben damit alleine. Und seien wir ehrlich: Natürlich ist der Partner betroffen und traurig aber wir Frauen sind anders involviert. Der Körper lässt sich von so einem „Zwischenfall“ meist wenig beeindrucken, aber der Kopf hat damit zu tun. Auch wenn ich den Haken gesetzt habe, ertappe ich mich dabei wie ich ausrechne in welcher Woche ich heute wäre.
Ich hoffe, dass ich mit meinen Worten zeigen konnte, dass du nicht alleine bist. Im Gegenteil: Frag wen du willst, (fast) jede/r hat einen Fall im Freundes- oder Bekanntenkreis.
Ich wünsche dir für die kommende Zeit und vor allem für die neue Schwangerschaft viel Zuversicht und alles Gute.
Viele Grüße
Nina
Hallo liebe Nina,
vielen Dank für deinen Bericht und den Einblick, wie es bei dir passiert ist.
Ich kann sehr viele Gedanken von Dir nachvollziehen und finde toll, wie Du damit umgegangen bist. Das man an manchen Tage zurück blickt finde ich auch völlig in Ordnung und gehört auch dazu. Wir sind alle nur Menschen und haben uns sehr über die Schwangerschaft gefreut.
Erst nach meiner Fehlgeburt und den offenen Umgang damit, habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis von anderen Fehlgeburten erfahren. Ich finde das so schade, dass ich es teilweise so spät erfahren hatte. Der Austausch darüber hätte mir an der einen oder anderen Stelle sicher weitergeholfen. Trotzdem kann ich es verstehen, da es wahrscheinlich die alten Wunden aufreißt.
Ich wünsche Dir für die Zukunft und für die nächste Schwangerschaft nur das Beste.
Liebe Grüße
Alissa
Liebe Alissa,
Danke für Deinen tollen Bericht!
Ich habe seit unserer Fehlgeburt im September 2016 die Erfahrung machen dürfen, dass jede andere Geschichte hilft dieses Erlebnis zu verarbeiten.
Unser Weg war damals, es zuerst mit Medikamenten zu versuchen und so einen Abgang herbeizuführen. Allerdings hat das leider gar nicht funktioniert und wir haben 6 Wochen später doch die Ausschabung machen lassen.
Die Trauer kam bei mir zeitlich versetzt und mir haben die „Wartezeiten“ bis zur Ausschabung und die 2-3 Zyklen danach die uns empfohlen wurden sehr geholfen.
Ich habe mich in Vorbereitung auf das „wir versuchen es wieder“ zu einer Entgiftung entschieden, aber hauptsächlich um meinen Kopf in den Griff zu bekommen. Ich hatte ein schreckliches Bedürfnis alles richtig zu machen und die absolut besten Voraussetzungen zu schaffen. Und dabei natürlich völlig entspannt zu bleiben…denkt jemand ernsthaft das würde tatsächlich gehen?
Wir hatten das Glück gleich im 2. Versuch schwanger zu werden und Ende Oktober 2017 kam unsere Tochter zur Welt.
Hallo liebe Jutta,
vielen Dank auch dir für deine Erzählungen und ich bin absolut bei dir, dass jede Geschichte anderen nur helfen kann.
Ich freue mich über jeden Kommentar, bei der es trotz Fehlgeburt oder Fehlgeburten doch geklappt hat. Das kann anderen Frauen und mir nur Mut machen.
Ich frage mich tatsächlich auch, ob es in der Kinderwunschzeit und nach einer Fehlgeburt überhaupt möglich ist entspannt zu bleiben? Aber nach vorne schauen und positiv zu bleiben ist wohl der beste Weg – auch wenn es manchmal schwer fällt.
Ich wünsche Dir und deiner Tochter alles Gute für die Zukunft.
Liebe Grüße
Alissa
Hallo du Liebe,
erstmal eine dicke Umarmung unbekannterweise. Ich schicke dir Trost, Zuversicht und Hoffnung. Kann dir gut nachfühlen, ich hatte 2013 eine Fehlgeburt und Anfang 2014 nochmal eine. Mir hat es geholfen, viel zu lesen und mich auszutauschen. Wie dir. Und auch offen drüber zu sprechen. Außerdem war es mir sehr wichtig, den Babies einen Platz zu geben. Als sie für mich nicht einfach „weg“ waren, konnte ich meinen Frieden damit machen. Mein Glaube hat mir Halt gegeben.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und allen Frauen da draußen, die Ähnliches erlebt haben viel Kraft! Ihr seid nicht allein.
LG Stefanie
Diese beiden Seiten haben mir geholfen:
https://cupofjo.com/2015/11/miscarriage-stories/
https://www.psychotherapie-schrenker.de/Steinpalme.pdf
Hallo Stefanie,
vielen Dank für deine Geschichte und den Umgang mit dem Thema Fehlgeburt.
Ich finde es schön, dass du deinen Babys einen Platz gegeben hast. Ich war mit der Situation total überfordert und bin gar nicht auf die Idee gekommen. Aber in meinem Herzen werde ich das Baby immer bei mir tragen.
Ich wünsche dir auch alles Gute für die Zukunft und danke dir für eine Kommentar und deine Offenheit.
Liebe Grüße
Alissa
Hey Alissa,
Deine Erzählung hat mich wieder an meine beiden Sterne erinnert.
Ich hatte in 2016 und in 2017 eine Fehlgeburt jeweils mit Ausschabung. Grade beim ersten Mal lief sehr ähnlich wie bei dir.
Und es tut immer noch weh, wenn ich an die beiden Sterne denke.
Trotzdem kann ich heute sagen, es geht weiter und es kann besser werden. Am 10.12.2018 kam mein Sohn zur Welt ein gesundes, fideles Baby.
Es ist schön, dass das Thema Fehlgeburt kein Tabu mehr ist. Denn es hilft wirklich zu lesen und zu merken, dass das auch anderen Frauen passiert und den Schmerz etwas zu “teilen”
Liebe Grüße
Hallo Antje,
vielen Dank für deine Antwort und herzlichen Glückwunsch zu deinem kleinen Schatz.
Zwei Fehlgeburten zu erleben muss wirklich sehr hart gewesen sein und trotzdem macht deine Geschichte Mut.
Tatsächlich finde ich es wichtig darüber zu schreiben, dass es kein Tabu-Thema mehr bleibt. Deshalb danke ich Dir auch für deinen Kommentar, den mit einer Fehlgeburt ist man niemals alleine.
Liebe Grüße
Alissa